Das Alphabet zu meinen Füßen

Es war der 18. Juli 2017 als ich auf dem Rückweg vom Bäcker über ein A gestolpert bin. Das kannte ich schon gute 15 Jahre, weil es nicht das erste Brot war, das ich gekauft habe, aber an diesem Tag passte es mit meinen genauso spitzen Schuhen so schön ins Bild. Das schöne Bild wurde ein Post auf Facebook (fragt hier nie nach dem Sinn) und erzeugte dort unerwartet viel Aufmerksamkeit im Kreis der Freunde aus Architekten und Journalisten.

A – das Alphabet zu meinen Füßen © Uta Winterhager

Logisch, dass auf A dann B folgen musste. Das B war cool, aber ohne Fuß, was direkt bemängelt wurde. So waren innerhalb des zweiten Tages schon Regeln aufgestellt: Jeden Tag ein Bild eines Buchstabens, immer muss irgendwo muss ein Fuß mit drauf, die Reihenfolge bestimmt das Alphabet, Vorratshaltung ist nicht erlaubt, Buchstaben-Geschenke können leider nicht angekommen werden und das Textchen dazu fängt mit dem jeweiligen Buchstaben an (ist das eigentlich jemandem aufgefallen?). Ich hatte eine Aufgabe für die nächsten 24 Tage und den Ehrgeiz die Sammlung mit einem gewissen qualitativen/ästhetischen Anspruch pünktlich zu komplettieren. Das Projekt würde, das ließ sich schnell errechnen, mich nicht nur beim Arbeiten, Einkaufen und Tanzen verfolgen, sondern auch mit uns in den Urlaub in die Schweiz und nach Italien fahren.

O – das Alphabet zu meinen Füßen © Uta Winterhager

Man wird ja schon ein bisschen verrückt, wenn einen das Sammelfieber gepackt hat. Ich habe Fotos gemacht in Positionen, wo freundliche Leute dachten, ich bräuchte Hilfe, ich bin mit Pumps über Bauzäune geklettert, weil das Grau so schön zum Grau passte, ich habe über die Begeisterung für ein tolles I das H vergessen und einmal bin ich auf fast verzweifelt, weil bis zum Dunkelwerden kein Q zu finden war. Dies nur als Warnung, ja die Sozialen Medien sind eine Gefahr. Gut, dass das Alphabet nur 26 Buchstaben hat.

Wer sich das Alphabet zu meinen Füßen ansehen möchte, findet es mit all den lustigen Geschichtchen und Kommentaren dazu auf meiner Facebook-Seite https://www.facebook.com/uta.winterhager. Das Internet vergisst nichts.