Vernissage der Ausstellung ANABWESENHEIT am 14.12.2023 im Forum der Stiftung Findeisen
Wie schön, dass wir heute Abend hier zusammenkommen. Wie schön, dass ihr diesen Anlass geschaffen habt.
Denn es gab diese Zäsur, die vor zwei, drei Jahren die Welt fast zum Stillstand gebracht hat, da wäre das nicht möglich gewesen.
Ich habe mich sehr gefreut, als über Stefan die Anfrage kam, ob ich hier bei der Eröffnung der Ausstellung sprechen möchte. Danke für euer Vertrauen und den Mut mich von meinem Schreibtisch wegzuholen.
Es ist ein wenig seltsam, denn obwohl wir an denselben Themen arbeiten, oft auch an denselben Projekten, sehen wir uns kaum. Erst durch die Hände der Redaktion stehen Bilder (von euch) und Text (von mir) in der Zeitschrift, im Magazin dann plötzlich nebeneinander. In den 24 Jahren, in denen ich jetzt schreibe, habe ich nur zwei Ortstermine gemeinsam mit Fotografen gemacht. Zufall oder nicht, denn wenn ihr kommt, und das ist im Leben eines Hauses meist sehr früh, ist alles so sauber, als würde das Bauen keinen Dreck machen, so unberührt, als würde das Benutzen keine Spuren hinterlassen. Ich liebe diese Momente, die die Architektur in maximaler Reinheit zeigen.
Welche Rolle spielt hier der Mensch im Menschengemachten? Männer, Frauen und Kinder, die die Häuser bewohnen und beleben, die darin arbeiten, lernen, lieben, essen, Schutz suchen, Gemeinschaft finden?
Lange spielten sie keine große Rolle. Ich erinnere mich an einen Werkvortrag im Rahmen der legendären Montagabendgespräche am Reiff, der Architekturfakultät der RWTH Aachen. Es war wahrscheinlich 1995, als Peter Eisenman da zu Gast war und eine etwas kritische Frage zur Nutzung seiner gefalteten Entwürfe ziemlich deutlich beantwortete: „I don‘t care how they live in the folds.“. Ihm war es also egal, wie die in den Falten leben … So war das damals. Eine Haltung, die uns im Studium unheimliche Freiheiten gab, in der Praxis aber nichts verloren hatte. Dennoch waren die Architekturzeitschriften menschenleer. Selbst die Redakteurinnen und Autoren hatten kein Gesicht. Ich erinnere mich an mein Erstaunen, als plötzlich eine Gestalt über das Cover der Bauwelt huschte. Schwarz gekleidet natürlich. Was das für ein Gebäude war, auch das Jahr habe ich leider vergessen. Denn inzwischen ist es längst zur Normalität geworden, dass Architekturfotografien belebt sind. Der Mensch als Maßstab ist das eine, zeigen dass es echt ist, dass es funktioniert in der Benutzung das andere. Das „Recht am eigenen Bild“ änderte daran noch mal etwas, seither sieht man häufiger mal die Architektinnen oder Projektleiter oder ihre Kinder oder eine von KI generierte menschliche Figur ohne Rechte. Auch die steht für Leben.
Und so komme ich wieder zum eigentlichen Anlass dieses Abends, den 9 Serien, die ihr in einer Zeit fotografiert habt, die uns neben vielen anderen Brenngläsern auch gezeigt hat, wie sehr wir einander brauchen. Wahrscheinlich wäre keine dieser Serien entstanden, hätte es die Pandemie und die Wochen des Lockdowns nicht gegeben. Denn trotz aller Einschränkungen, Verbote und Regeln war es eine Zeit, in der sich unerwartete Freiräume aufgetan haben. Ihr habt diese Freiräume genutzt und mit euren Bildern ganz besondere Erzählungen geschaffen. Deshalb möchte ich hier auch nicht als zehnte Position danebenstehen, sondern ich habe mir nach den kleinen Gesprächen, die wir hier in der letzten Woche beim Aufhängen geführt haben, die Freiheit genommen, zu jeder Bildreihe ein kleines Textpäckchen zu schnüren. Heute geht es nicht darum, dass wir eine dritte, fremde Sache so präzise wie möglich kommunizieren. Es geht darum, das neunmal wunderbar Subjektive zu feiern, die neun Momente, die längst vorbei sind. Wir erzählen vom Verschwinden.
Mario Brand: Comirnaty EY2172 (2021)
Wir erinnern uns, das war der Impfstoff, der gute, made in Mainz, der Leben gerettet, Angst genommen und die Stadt reich gemacht hat.
Du zeichnest mit deinen Aufnahmen von Impfzentren und Testzentren das Bild eines ebenso utopischen Ortes wie dystopischen, zu finden irgendwo in einer anderen Welt. Wenn du fotografiert hast, warst du außerplanmäßig da – vor allen anderen oder nach allen anderen. Sicher schwierig zu organisieren.
Was machen deine Bilder mit uns, die improvisierten Containerdörfer, die langen Reihen von Kabinen in großen Hallen? Kabel hängen von der Decke, leere Stühle stehen auf Abstand, dicke Schläuche bringen virenfreie Luft. Klebebandpfeile auf dem Boden verhindern Begegnung.
Es war die Angst, die uns dazu gebracht hat, immer mehr Regeln zu folgen, als wir es gewohnt sind. Plötzlich hatten wir alle etwas gemeinsam, waren Flüchtlinge im eigenen Land.
Was du hier zeigst, sagt aber auch: Wir haben das im Griff, jeder Ablauf ist geplant, es ist sicher.
Und gleichzeitig ist das, was Hoffnung gegeben hat, so furchtbar gefühllos. Reine, maximale Funktion. Ändert das purpurfarbene Licht, das auf die Container fällt, etwas daran? Die Fototapete mit dem Karibikmotiv bringt maximale Verwirrung. Wir wollten, dass es temporär ist, dass es vorbeigeht. Danach räumen wir alles wieder weg, stellen die gewohnte Ordnung wieder her.
Was Architektur ist, erklären deine Bilder mit der Abwesenheit von Architektur.
Annika Feuss – 374 Pixel
Bildschirmdarstellung verlangt 72 dpi. Um druckbar zu sein, brauchen wir mindestens 300 dpi. Euer Arbeitsbereich liegt gewöhnlich weit darüber. Es geht bei der Betrachtung, bei der Aufnahme und Darstellung um Schärfe, damit im Bild nichts von den Inhalten verloren geht. Dein Weg war ein anderer. Am Anfang standen die Spaziergänge. Im Frühjahr 2020 ging man spazieren, Sonne und frische Luft taten gut, auch der Stimmung. Du hast deine neue Nachbarschaft auf diese Weise kennengelernt. Das Material für die Bilder, die heute hier ganz pragmatisch direkt auf der Wand kleben, hast du unterwegs in der Natur mit dem Handy eingesammelt. Was wir hier sehen, ist nicht der Sonnenuntergang oder die Wolke oder der See. Wir sehen feine Kompositionen farbiger Quadrate, 374 Pixel. Normal ist etwas nicht in Ordnung, wenn das Bild verpixelt ist, ein Rauschen im Bild magst du nicht, es steht für das Imperfekte. Deshalb bist du einen oder viele Schritte weitergegangen. Hier sind die Pixel alles, was sie waren, ist kaum noch wichtig und du hattest wieder die volle Kontrolle. Dabei hast du nicht in den Pixelbildern direkt gearbeitet, sondern das Foto, aus dem der Ausschnitt stammt, so lange modifiziert, hast so lange probiert, bis die Farben, die Verläufe, der Aufbau so perfekt waren, dass sie dem Anspruch genügen, den du an alle deine Bilder hast. Für diese Ausstellung hast du dich noch weiter vom Motiv entfernt, und zeigst nur, was vollkommen abstrakt ist. Das reicht vollkommen.
Axel Hausberg: Inszenierte Architekturfotografie
Ich mag keine Menschen in meinen Bildern, hast du mir gesagt, genau wie der Lukas. Anders als bei Lukas sehen wir in deinen inszenierten Architekturfotografien viele Menschen, beziehungsweise einen Menschen viele Male in einem Bild. Möglich wurde das im Lockdown, als die Leere nicht mehr der besondere Moment, sondern Zwangslage war. Manchmal ist das Alleinsein schön, einmal alles für sich haben. Doch dann wiederum möchte man den Raum, das Erleben lieber teilen. Die Leere traf auch die Kultureinrichtungen hart, sie sind gemacht, um zu teilen, sie haben Räume für viele. Corona hat alles auf den Kopf gestellt. Und so sehen wir auf einer Aufnahme den früheren Direktor des Arp Museums in Rolandseck gleich fünf Mal im offenen Treppenhaus, dreimal auf dem Weg nach oben, zweimal auf dem Verbindungssteg, er schaut heraus, er schaut herein. Wir sehen auch die Architektur von Richard Meyer, aber eben nicht nur. Die digital vervielfältigte Person zeigt, wie man sich im Raum bewegt, vorne ist sie groß, hinten klein, ausgewogen die Verteilung der Positionen, aber keine Interaktion. So auch in den anderen Bildern, jeder vielfach mit sich alleine im Bildraum, manchmal ist der Blick in die Kamera gerichtet. In Zeiten wie diesen, hieß es oft. In denen wir eine globale Pandemie erlebt haben. In denen auch wir die Folgen des Klimawandels spüren. Die ganz konkret mit der Jahrhundertflut der Ahr dein/euer Haus und mit ihm alle Fotoarbeiten zerstört haben. Deshalb die digitale Darstellung, deshalb die Audioaufnahmen aus der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021. Mit dem totalen Neuanfang hast du weitergemacht, neue Inszenierungen geschaffen und die Serie auch wieder auf Papier fortgesetzt.
Jörg Hempel: redlight – Architektur von Rotlicht-Vierteln
Im Rotlichtviertel war gar nicht so viel Rotlicht wie sonst, hast du mir erzählt. Denn auch hier war der Betrieb im Lockdown zum Erliegen gekommen. Die erste Straße deiner Serie war die Antoniusstraße in Aachen. Ungewöhnlich ist, dass sie mitten in der Stadt liegt, sogar Teil der Fußgängerzone ist. Irgendwann hat sich jede/jeder mal dorthin verirrt. Aber willkommen ist man nur, wenn man Kunde ist, das gilt hier, wie in den anderen Städten, in Hamburg, in Bremen, Mannheim, Zutritt nur für Männer und nur ab 18. Mir war gar nicht klar, dass es in Deutschland ganze Straßen gibt, die für Frauen verboten sind.
Deine Bilder zeigen mit professioneller Präzision das, was bleibt, wenn Mensch und Nutzung fehlen. Und das ist nicht viel. Wie aufgeräumt es da ist. Wie schäbig. Einfachste Mittel, Baumarktmaterial, Rot in allen Schattierungen. Viel mehr ist es sonst auch nicht, aber das Rote Licht, die Lust, das Geschäftliche geben dem Ganzen eine Daseinsberechtigung für den Moment. Viel weiter wird hier nicht gedacht, vielleicht ist es morgen schon vorbei, warum dann also irgendwas im bürgerlichen Sinne schön oder richtig machen?
Und nun noch einmal kurz zur Antoniusstraße. Ein schöner Zufall ist, dass genau auf der Rückseite deiner Wand die ABRISS-Serie von Jens Kirchner hängt. Was wir sehen, ist die Rückseite der Antoniusstraße, das halb zerstörte Parkhaus am Büchel, an dessen Stelle nun neue Methoden des Stadtmachens probiert werden.
Jens Kirchner: ABRISS – Verschwundene Beständigkeit
Längst nicht alle teilen die „Sorge um den Bestand“. Dass wir uns den Abriss aus Gründen des Klimaschutzes nicht mehr leisten können, ist rechnerisch schnell nachzuweisen. Zu viel Schutt, zu viel Energie, die vernichtet wird. Umdenken, umbauen statt abreißen. Und doch wird abgerissen, um Platz für Neues zu machen. Der Druck ist einfach zu groß, grade in Lagen wie die Schadowstraße oder das Mannesmannufer in Düsseldorf wird zugunsten des Neuen gerechnet. Wenn das Alte im Abriss grade seine maximale Verletzlichkeit offenbart, wenn die Hüllen gefallen sind, das Innere bloßliegt, Bewehrungseisen sich Halt suchend ineinander verwirren, dann kommst du ein letztes Mal für dieses Haus. Die Fotos sind sachlich, meist bist du relativ nah dran, also offensichtlich innerhalb des Bauzauns. Die Aussage ist nicht anklagend, kein inszeniertes Drama. Du zeigst den Zustand der Zerstörung im Kontext der Stadt, als Teil der Stadt, aber ohne Menschen, ohne Leben. Es ist der kurze Moment, in dem sich Durchblicke öffnen, bald schon sind sie wieder verbaut. Und du widerstehst der Romantik der Ruine, dieser rückwärtsgewandten Sehnsucht, es sind flüchtige Zustände, Ende und Anfang.
Hans Jürgen Landes: ÖgeL (2021)
Du bist in deiner Stadt in Dortmund unterwegs gewesen, in einem Stadtteil, für den es eine neue andere Zukunft und einen neuen Namen gibt, der mit „Smart“ anfängt. Dein Bild der Rheinischen Straße ist fern davon, etwas besonders Schlaues, Geschicktes oder Elegantes zu zeigen. Sie ist ÖgeL, ein Bruchstück, hat Fehlstellen und Lücken. Entweder ist die Mitte frei oder nur in der Mitte steht etwas, ein Haus, nichts daneben. Die Axialität deiner Aufnahmen führt dazu, dass man sie zusammenstecken könnte wie Puzzleteile, Positiv und Negativ ergäben ein Ganzes, aber das passiert grade nur in meinem Kopf. Tatsächlich hat einer eine kleine Deutschlandfahne an den Zaun gesteckt, der noch nicht mal ein Zaun, sondern nur eine grüne Folie ist. Immerhin das Auto glänzt, der Besitzer legt Wert auf das Design der Speichen. Weil es so perfekt im Bildraum geparkt ist, sieht man die bunten Kinderzeichnungen, die an das Gitter der Hofeinfahrt geklebt sind, erst nicht. Kleine schiefe Regenbögen, wie sie viele Einsame an ihre Fenster geklebt haben, Zeichen der Hoffnung. Du hast den Ist-Zustand dokumentiert, in der klassischen Architekturfotografie gäbe es die Kinderzeichnungen da nicht, hier hast du dir die Freiheit genommen das zu zeigen was ist, nicht mehr, nicht weniger.
Constantin Meyer: Wollseifen
Wollseifen liegt mitten in der Eifel. Es ist das, was im Englischen als „lost place“ bezeichnet wird, die deutsche Übersetzung „verlorener Ort“ trifft es nicht ganz, denn das ist kein Ort, es ist eine Wüstung, so die Bezeichnung für eine abgegangene oder aufgegebene Siedlung. Doch was wir auf deinen Bildern sehen, sind nicht die Häuser, die die Wollseifener 1946 innerhalb von drei Wochen räumen mussten, weil die Britische Besatzungsmacht hier einen Truppenübungsplatz einrichten wollte. Es sind Neubauten, Kulissenbauten, Häuserdummies, die das Belgische Militär später dort errichtet hat, um den Häuserkampf zu üben. Ein Haus wie das andere, Kalksandstein ohne Putz, zwei Etagen, flaches Dach, aufgereiht an einer Straße aus Betonplatten. Was wir sehen, ist kein Dorf, es ist kein Wetter, es ist kein Leben, es ist spurenlos. Das Grün dazwischen kümmert das nicht, die Pioniergehölze und Gräser führen ihr Eigenleben.
Die Fenster im Erdgeschoss sind inzwischen zugemauert. Damit hier niemand einzieht? Wer würde das wollen? Aber immerhin ein Dach über dem Kopf und Ruhe. Unheimliche Stille in jedem Bild dieser Serie.
Lukas Roth: Stadträume
Stille auch hier. Manchmal wünsche ich mir, dass die Stadt genau so ist, wie du sie hier zeigst. Häuser ohne Zeichen, Straßen ohne Schilder, ohne Autos, Bürgersteige ohne Dreck, ohne Papierkörbe, keine Laterne keine Taube, keine Schatten und keine Menschen. Dein Regelwerk für die Serie dieser Stadträume ist streng und kompromisslos. Das hat dich Stunden gekostet, in denen du erst das Unerwünschtes entfernt hast, um die Fehlstelle im Bild dann mit wieder mit dem zu füllen, was dahinter liegt und nun sichtbar wird. Fassade, Zaun, Bordstein. Was wir sehen, ist zeitlos. Doch eine Stadt ohne Autos kann nicht von heute sein. Die Architektur gibt ein wenig Hilfestellung: das Zugangsbauwerk zum Südturm des Domes ist von 2009, das Dominium ebenfalls. Datieren lassen sich die Aufnahmen erst mit der Erinnerung an den Lockdown, diese Wochen vor den Masken und vor den Impfungen, als man sich eigentlich nur zuhause sicher fühlte, als manche die Straßenseite gewechselt haben, wenn ihnen jemand entgegenkam. Das war schlimm. Deine Bilder gehen noch deutlich weiter, als es tatsächlich war und sind auf eine irritierende Weise so unfassbar ästhetisch.
Stefan Schilling: SCHWINDEN
Was wir sehen, ist das Schwinden. Das unaufhaltsame Immer-Weiter-Abnehmen, das Sich-Verringern, das irgendwann zum Verschwinden führen kann, aber nicht muss. Der Prozess des Schwindens kann sehr lange dauern. Neviges gibt es noch. Doch die aufstrebende Stadt, die dein Vater 1969 auf Super 8 porträtiert hat, hat ihre Dynamik verloren. Der Mariendom steht still, ganz Fels. Das alles hat bessere Zeiten gesehen, das liegt an den Zeiten selbst, die sich geändert haben und am Alter des Materials. Die Filme der Familie Schilling sind kaputt. Beton ist robuster, doch die 50 Jahren haben auch hier Spuren hinterlassen, Leben gezeichnet und Masse zerstört, Familie Böhm muss sich kümmern.
Zwischen Mai 2020 und Februar 2021 hast du auf vielen Streifzügen durch die kleine Stadt die Spuren des Lebens und Glaubens gesammelt. Im dem Buch NAVIGISA | NEVIGES hast du sie zu einer linearen Erzählung gefügt und ein neues Porträt gezeichnet. Hier hängen die Bildpaare und Triptychen auf einer Fläche, dazwischen bleiben Lücken, denn nicht alles findet hier Platz. An einer Hauswand sind die Fliesen abgefallen, sie sind nie schön gewesen, auch nicht gut gemacht. Auf der Gegenseite imitiert der Baum in der Nacht die Form des Abgefallenen. Wir sehen Spuren des Schwindens, des Blühens und Welkens, das Befremdliche der Überlagerung von gestern und heute und Momente des Lichts, irgendwie überweltlich – so schaut auch die Madonna aus dem Fenster. Immer wieder Hauswände, Fassaden, Benutzeroberflächen, in deren Geschehen man nicht eingreift. Lasst die Algen grüne Schlieren machen. Wo ein Schild war, ist jetzt ein Geisterschild. In welcher Zeit leben wir eigentlich?